Persönliche Aufzeichnungen übers Schreiben, 1940er Jahre
Sicher ist es wichtig, täglich ein paar Worte im Freien niederzuschreiben. Die Worte, kaum gefunden, verflüchtigen sich, laufen dem Surren der Gräser, dem Zirpen der Grillen, ja dem Klingeln der Sensen nach u. kehren wieder zu Dir zurück, klar und gläsern, als wären sie durch ein Bad geschwommen, sitzen nackt und frierend um Dich herum und nun deckst Du sie zu mit der Hülle Deines Atems: Da gibt es keinen falschen Ton in Deinen Sätzen, denn viele sind, die nicht mehr die Kraft haben sich an Deinem Atem zu wärmen; die sterben dann, wie Blumen in schlechten Töpfen. So ist das Maass [= Maß] aller Dinge am besten zu messen am Wind und dem Geruch der Erde.
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