WERNHER VON BRAUN – I AIM AT THE STARS (1960) Walter Wiesman an Charles Schneer, 18.5.1959
To: Charles Schneer
From: Walter Wiesman
Dr. von Braun talked to me for some time about his impressions of Curt Jurgens. There is no question on my mind that the two men are off to a flying start. Jurgens left a deep impression by demonstrating a knowledge, in depth, of many things. He can be considered a true citizen of the world and liberal cosmopolite. Also a perfect host with superb taste. The overall judgement is one of high regard und respect.
There is one specific part of their conversation that you should be aware of. It concerns the script. Von Braun and Jurgens had an extensive discussion concerning the basic purpose of the picture. ( I mean the one next to a profit! )
Jurgens does not consider the love angle so terribly important. He pointed out that many excellent pictures in recent years had little significance in relation to a love story, but were quite unusual by having a real message. In many instances these scripts were typical “men’s issues”, such as “The Enemy Below”.
Both men feel that the picture could have a tremendous message not only for the people in the U.S. but also throughout the entire world. The main idea would go along the following line:
The United States used the traditional “open door policy”, even after a bitter war, to let capable people and knowledge enter the country. While Germany drove “The Einsteins” away, the U.S. showed an open mind and heart, showed former enemies a new way to develop their talents in the interest of science. And these men come across for their new country in an hour of great need by giving the U.S., and the Free World, the Explorer and the Pioneer.
I have to agree that this thought is very appealing. It may also kill some of the opposition to the picture. And let me quote here Gen. Lemnitzer, Army Chief of Staff, from his memo to Gen. Storke in April 1958. He said “….that full credit is given to the Army for the foresight, vision and determination to exploit the German scientific talent at Peenemuende in order that the U.S. could lead, as it has done, in the development of rocketry and space exploration during the post-World War II period.”
There is no doubt that this issue is definitely an integral part of von Braun’s life and present value to the scientific world. This approach could really be a message bigger than having another love angle added to the script.
Jurgens has a very strong sentiment for the generosity and open-minded attitude of the people in the U.S. Aside from his general experience along this line, there is one incident in Jurgens’ life that explains this view. He had a fairly big film deal lined up after the war in Germany and had put all his savings into it. At the point of no return he got involved in a legal problem over this film with Billy Wilder. He did not know what to do. Giving up would have broken him for as long as he would care to think. He went to the U.S. and laid the cards on the table before Mr. Harry Cohen. Mr. Cohen accepted Jurgens’ word and backed him up in such a fashion that it became an example for Jurgens in regard to the general attitude of the country.
This general view, of course, is shared by most immigrants or new citizens. We felt that we should let you know about the way von Braun and Jurgens feel about “the message” which the picture could have.
WERNHER VON BRAUN – I AIM AT THE STARS (1960) Curd Jürgens an Wernher von Braun, 23.7.1959
Lieber Wernher,
seien Sie mir bitte nicht böse, wenn ich erst jetzt auf Ihren ausführlichen Brief, den Sie nach Hollywood schickten, antworte.
Lassen Sie mich zuerst sagen, wie zauberhaft Simone und ich fanden, daß wir so einen gemütlichen Abend der, trotz allen großen Whiskies, doch noch ein so fruchtbares Gespräch ermöglichte, unerhört erfreulich in der Erinnerung behalten.
Deswegen hat mich auch Ihr Brief, der mir eine Bestätigung für die Gemütlichkeit und auch Fruchtbarkeit unseres Gesprächs an diesem Abend erbrachte, umso mehr gefreut.
Lieber Wernher, es war nicht zu umgehend, – wie Sie sich vielleicht vorstellen koennen, daß ich täglich Dutzende von importanten Journalisten abspeisen mußte, die sich das Thema „Wernher von Braun – I aim to the stars – Jürgens“ nicht entgehen lassen wollten. So habe ich einigen – wie Ihnen wahrscheinlich bekannt ist, Journalisten auch von unserer Unterhaltung und ihrem Ergebnis berichtet. Lieber Wernher, falls Ihnen in diesen Berichten Einiges nicht gepaßt hat, so hoffe ich, daß Sie verstehen wollen, wie sich die Einstellung der Journalisten zu einem Gespräch jeweils verändert.
Ich habe nun Gelegenheit gehabt den von der Columbia und uns mit Enthusiasmus akzeptierten Regisseur des Filmes Lee Thompson zu sprechen. Ich finde es gut, daß es gerade ein Engländer sein wird, der unseren Film macht.
– 2 –
Gerade im Hinblick auf die heiklen Punkte unseres Gespräches!
Wir werden im Oktober beginnen und wie ich höre in Deutschland, in München; wäre es denn nicht möglich, daß Sie während dieser Zeit zu uns kommen und ein bißchen teilhaben an Allem, es wäre wirklich sehr schön, würde ich neben der Arbeit ein paar gemütliche Abende haben. Ich schreibe diesen Brief aus St. Jean, wo ich einen kurzen Urlaub nach dem “Blauen Engel“ in meinem Hause verbringe.
Ich denke sehr daran, daß Sie vielleicht bald nach Europa kommen und wir uns vielleicht auch hier treffen könnten. Schreiben Sie mir doch bitte, wie Sie sich zu einer solchen Europareise stellen?
WERNHER VON BRAUN – I AIM AT THE STARS (1960) Wernher von Braun an Curd Jürgens. Huntsville (USA), um 1960
Lieber Curd,
Inzwischen bin ich wieder in dem heimatlichen Huntsville gelandet und hinter den Papierhaufen meines Schreibtisches vor Anker gegangen. Bevor ich wieder voellig in meinen hiesigen Problemen versinke, moechte ich Ihnen fuer den so ganz besonders reizenden Abend in Ihrem schoenen Haus in Beverly Hills danken.
Ich bin gluecklich und stolz darueber, dass Sie es uebernommen haben, meine Rolle in dem geplanten Columbia-Film zu spielen, Ich kenne niemanden, den ich lieber in dieser Rolle sehen wuerde als Sie.
Ich habe inzwischen Ihre Anregung bezueglich der „message“ in dem amerikanischen Teil des Films mit General Storke, dem Chief of Public Information der Army im Pentagon in Washington besprochen. Sie schlugen vor, die Tatsache in den Mittelpunkt zu stellen, dass das grossherzige Amerika den frueheren Gegner aufnimmt, ihm die Moeglichkeit zur Weiterarbeit an astronautischen Aufgaben gibt, und wie dann spaeter in Zeiten eines “nationalen Notstandes“ (Sputnik-Krise) diese Handlungsweise auch fuer die U.S.A. ihre Fruechte traegt. Storke erklaerte prompt, dass dies die vernuenftigste Anregung sei, die er bezueglich der Drehbuchgestaltung des amerikanischen Teils gehoert habe. Mit dieser Ermutigung hat Walter Wiesman, den Sie im Fox-Studio kurz kennen lernten, und der mir bei diesem ganzen Filmprojekt als Assistent zur Seite steht, heute eine Notiz an Charles Schneer geschrieben, von der ich eine Fotokopie beifuege. Jay Dratler, der Drehbuchautor, hat ebenfalls eine Kopie erhalten.
Wie lange bleiben Sie noch im Lande? Ich hoffe, dass sich Gelegenheit ergibt, Sie vor Ihrer Abreise noch einmal sehen zu koennen. Ich habe im Augenblick den noch etwas vaguen Plan, um den 3. oder 4. Juli mit Familie, auf der Reise nach Hawaii, an der Westkueste einen eintaegigen Stop zu machen.
Inzwischen empfehlen Sie mich bitte Ihrer entzueckenden Frau Gemahlin und auch Ihrer charmanten Sekretaerin, deren franzoesisch klingender Name mir leider nicht ganz haengen geblieben ist.
Mit den besten Gruessen
Ihr ergebener
Wernher