WERNHER VON BRAUN – I AIM AT THE STARS (1960) Curd Jürgens an Wernher von Braun, 23.7.1959
Lieber Wernher,
seien Sie mir bitte nicht böse, wenn ich erst jetzt auf Ihren ausführlichen Brief, den Sie nach Hollywood schickten, antworte.
Lassen Sie mich zuerst sagen, wie zauberhaft Simone und ich fanden, daß wir so einen gemütlichen Abend der, trotz allen großen Whiskies, doch noch ein so fruchtbares Gespräch ermöglichte, unerhört erfreulich in der Erinnerung behalten.
Deswegen hat mich auch Ihr Brief, der mir eine Bestätigung für die Gemütlichkeit und auch Fruchtbarkeit unseres Gesprächs an diesem Abend erbrachte, umso mehr gefreut.
Lieber Wernher, es war nicht zu umgehend, – wie Sie sich vielleicht vorstellen koennen, daß ich täglich Dutzende von importanten Journalisten abspeisen mußte, die sich das Thema „Wernher von Braun – I aim to the stars – Jürgens“ nicht entgehen lassen wollten. So habe ich einigen – wie Ihnen wahrscheinlich bekannt ist, Journalisten auch von unserer Unterhaltung und ihrem Ergebnis berichtet. Lieber Wernher, falls Ihnen in diesen Berichten Einiges nicht gepaßt hat, so hoffe ich, daß Sie verstehen wollen, wie sich die Einstellung der Journalisten zu einem Gespräch jeweils verändert.
Ich habe nun Gelegenheit gehabt den von der Columbia und uns mit Enthusiasmus akzeptierten Regisseur des Filmes Lee Thompson zu sprechen. Ich finde es gut, daß es gerade ein Engländer sein wird, der unseren Film macht.
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Gerade im Hinblick auf die heiklen Punkte unseres Gespräches!
Wir werden im Oktober beginnen und wie ich höre in Deutschland, in München; wäre es denn nicht möglich, daß Sie während dieser Zeit zu uns kommen und ein bißchen teilhaben an Allem, es wäre wirklich sehr schön, würde ich neben der Arbeit ein paar gemütliche Abende haben. Ich schreibe diesen Brief aus St. Jean, wo ich einen kurzen Urlaub nach dem “Blauen Engel“ in meinem Hause verbringe.
Ich denke sehr daran, daß Sie vielleicht bald nach Europa kommen und wir uns vielleicht auch hier treffen könnten. Schreiben Sie mir doch bitte, wie Sie sich zu einer solchen Europareise stellen?
WERNHER VON BRAUN – I AIM AT THE STARS (1960) Wernher von Braun an Curd Jürgens. Huntsville (USA), um 1960
Lieber Curd,
Inzwischen bin ich wieder in dem heimatlichen Huntsville gelandet und hinter den Papierhaufen meines Schreibtisches vor Anker gegangen. Bevor ich wieder voellig in meinen hiesigen Problemen versinke, moechte ich Ihnen fuer den so ganz besonders reizenden Abend in Ihrem schoenen Haus in Beverly Hills danken.
Ich bin gluecklich und stolz darueber, dass Sie es uebernommen haben, meine Rolle in dem geplanten Columbia-Film zu spielen, Ich kenne niemanden, den ich lieber in dieser Rolle sehen wuerde als Sie.
Ich habe inzwischen Ihre Anregung bezueglich der „message“ in dem amerikanischen Teil des Films mit General Storke, dem Chief of Public Information der Army im Pentagon in Washington besprochen. Sie schlugen vor, die Tatsache in den Mittelpunkt zu stellen, dass das grossherzige Amerika den frueheren Gegner aufnimmt, ihm die Moeglichkeit zur Weiterarbeit an astronautischen Aufgaben gibt, und wie dann spaeter in Zeiten eines “nationalen Notstandes“ (Sputnik-Krise) diese Handlungsweise auch fuer die U.S.A. ihre Fruechte traegt. Storke erklaerte prompt, dass dies die vernuenftigste Anregung sei, die er bezueglich der Drehbuchgestaltung des amerikanischen Teils gehoert habe. Mit dieser Ermutigung hat Walter Wiesman, den Sie im Fox-Studio kurz kennen lernten, und der mir bei diesem ganzen Filmprojekt als Assistent zur Seite steht, heute eine Notiz an Charles Schneer geschrieben, von der ich eine Fotokopie beifuege. Jay Dratler, der Drehbuchautor, hat ebenfalls eine Kopie erhalten.
Wie lange bleiben Sie noch im Lande? Ich hoffe, dass sich Gelegenheit ergibt, Sie vor Ihrer Abreise noch einmal sehen zu koennen. Ich habe im Augenblick den noch etwas vaguen Plan, um den 3. oder 4. Juli mit Familie, auf der Reise nach Hawaii, an der Westkueste einen eintaegigen Stop zu machen.
Inzwischen empfehlen Sie mich bitte Ihrer entzueckenden Frau Gemahlin und auch Ihrer charmanten Sekretaerin, deren franzoesisch klingender Name mir leider nicht ganz haengen geblieben ist.
Mit den besten Gruessen
Ihr ergebener
Wernher
DES TEUFELS GENERAL (1955) Carl Zuckmayer an Curd Jürgens. Berlin, 2.3.1955
Begeistert und beglueckt von Ihrem Harras
Gruesse Sie herzlichst
Ihr Carl Zuckmayer
DER ZWEITE FRÜHLING (1975) Ulli Lommel an Renate Lazar. München, 8.1.1975
Sehr geehrte Frau Lasar,
ab morgen beginne ich in Berlin mit dem Schnitt „DER ZWEITE FRÜHLING“.
Die Synchrontermine für Herrn Jürgens sind voraussichtlich 3. – 7. März.
Bitte teilen Sie ihm dies schon jetzt mit, damit er rechtzeitig für Berlin disponieren kann.
Wir sind mit dem Material sehr zufrieden und hoffen auf einen grossen Film.
Erstmalig aufgeführt wird der Film im Mai in Cannes, SCOTIA (Sam Waynberg)
bringt ihn dann mit zwanzig ( ! ) Kopien bundesweit heraus.
Die Publicity war ja bisher enorm, manches allerdings arg verfälscht, aber was soll man machen!
Curd war ein toller Partner für alle und in seiner Mitarbeit echt konstruktiv.
Bestellen Sie ihm bitte herzliche Grüsse, ich freue mich schon auf das
Wiedersehen!
Mit freundlichen Grüssen
( Ulli Lommel )