WIENER MÄDELN (1949)

WIENER MÄDELN (1945) Curd Jürgens an Willi Forst, 26.6.1946

WIENER MÄDELN (1945)

Curd Jürgens an Willi Forst, 26.6.1946

WIENER MÄDELN (1945)

26. Juni 1946.

Lieber Herr Forst !

Nach vielen vielen ungenauen Nachrichten über Sie, über Wien, über den Film und das Theater, habe ich nun endlich von Judith eingehende Berichte erhalten. Also Gott sei Dank: Wenn auch mühsam, haben Sie es doch aber gut überstanden und: die Zukunft kann nur schöner werden. Ihr Schwager, Karlheinz Langbein ist oft mit mir zusammen. Er, Viktor Becker und ich, wir sitzen oft beisammen und denken an Wien und die Forst-Film.

Judith berichtet eben, dass Sie also endgültig im August versuchen wollen, die Nachaufnahmen für die „Wiener Madln“ zu starten. Ich bitte Sie mir doch behilflich zu sein, die Papiere zu bekommen, um Anfang August nach Wien reisen zu können. Ich habe von hier aus keinerlei Möglichkeit, eine Ausreise-Genehmigung zu erhalten. Es existiert keine zuständige Stelle, aber ich weiss, dass man mit einer amtlichen Anforderung aus Wien von hier aus über die Grenze kommen kann. Eine solche besitzt z.B. Herr Hotter, der öfters zum Staatsopern-Gastspiel nach Wien reist. Sie würden mir einen ganz großen Gefallen tun, wenn Sie vielleicht schon der Überbringerin dieses Briefes, Paula Stuck von Reznicek, ein paar Unterlagen mitgeben könnten. Die Sache kann nicht früh genug eingeleitet werden und ich will doch unter allen Umständen wieder zu Euch nach Wien.

Nehmen Sie im Voraus, lieber Herr Forst, meinen herzlichsten Dank, in der Hoffnung, Sie recht bald sehen zu können und meine herzlichsten Grüsse an Frau Melly und Sie

Ihr [Curd Jürgens]

PS. Karlheinz Langbein hat mich gebeten, ihm aus einer finanziellen Verlegenheit zu helfen. Ich habe ihm hier 2 1/2 Tausend Mark gegeben, die er sich verpflichtet hat, mir in Schilling zurückzugeben. Er wird Ihnen darüber eine Bestätigung senden. Ich habe das Gefühl, dass die arme Judith in Wien nicht sehr viel Geld hat. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würden Sie mir einen ganz großen Gefallen tun, wenn Sie ihr einen Teil oder nach Gutdünken etwas davon zurückgeben könnten. Aber selbstverständlich nur wie Sie wollen und nur, weil Karlheinz mich gebeten hat, Ihnen dies mitzuteilen.

D.U.
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