Gedanken über das Schauspielen, ca. 1940er Jahre, 1
Die Kamera “spürt“ was der Mensch denkt, sie “wittert“ jede Veränderung und, wenn Du ihr richtig entgegentrittst reisst sie Dir erbarmungslos alle Hüllen vom Leibe und Du stehst nackt armselig vor ihr ausgeliefert, bereit Dir in’s Herz schauen zu lassen
Und wie jeder Schaffensprozess ein zumeistens fast erotisches Glücksgefühl ist, so ist das vollendete Zusammenklingen auch bei unserem Beruf erst möglich wenn die Scham sich jubelnd verflüchtigt und nur Liebe und Demut bleibt.
Bei jeder Arbeit neu spürst Du diesen Kampf mit der eigenen Scheu. Ich habe selbst oft bei Abschlüssen mit Regisseuren oder Produzenten gebeten die Aussenaufnahmen eines Filmes vorzudrehen. Erst später als ich begann mich mit Regie zu beschäftigen bin ich diesem merkwürdigen Verlangen auf die Spur gekommen:
Die Vielfalt der “Ablenkungsmöglichkeiten“[,] die Zufälligkeiten der Natur, die zerreissende […]
[…] Unkonzentriertheit des Tages, die Luft, die Atmosphäre schlechthin spielt so vordergründig mit, dass man sich nicht so allein, so ausgegliedert fühlt und so, fast unbeobachtet im geheimen Freundschaft schliesst mit dem “Tier“ um dann im luftleeren Raum der Scene [in dem nur Kamera und Mensch sich gegenüberstehen] im Atelier[,] in dem nur Mensch und Kamera sich gegenüberstehen, daraus Liebe werden zu lassen.
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