Curd Jürgens im Nachkriegsfilm
Von Rudolf Worschech
Mit Curd Jürgens, dem gebürtigen Münchner, der einen österreichischen Pass besaß und hauptsächlich in Frankreich lebte, ist der bundesdeutsche Nachkriegsfilm weltmännisch geworden. Von allen männlichen Stars dieser Zeit lässt er sich am wenigsten mit dem Kino der Adenauer-Ära identifizieren. Mit den Heimatfilmen, die das Kino der Bundesrepublik beherrschten und ungefähr ein Drittel der Produktion ausmachten, hatte er nichts am Hut. Er war nie der männliche Teil eines „Traumpaares“, wie sie so typisch sind für das Kino der Nierentisch-Ära. 1950 besetzte der Regisseur Hans Deppe seinen Film SCHWARZWALDMÄDEL (1950) mit Sonja Ziemann und Rudolf Prack (und erreichte damit 16 Millionen Besucher in der ersten Auswertung), O.W. Fischer und Maria Schell, Dieter Borsche und Ruth Leuwerik folgten dem Traumpaar, das die Fans zärtlich „Zieprack“ nannten. Curd Jürgens hat zwar zweimal mit der Schell gespielt – aber ohne weitreichende Folgen.