Tagebucheintragungen vom 21.7. bis 22.7.1947
21. Juli
Nachts 3h Abfahrt mit Kammersänger
Fahrt von Graz nach Salzburg. Gegen 4h sind wir in der Nähe des Pötschenpasses[,] da kommt jenseit des Bergrückens majestätisch die Sonne herauf und bei strahlendem Wetter fahren wir um 10h in Salzburg ein u. sofort auf die Anzugsprobe der „Frau des Potiphar“ von [Anm.: Alexander] Lernet Holenia. Die Besetzung mit Gusti Wolff ist falsch, und schlecht. Die Regie Os[k]ar W[ä]lterlin’s unmodern, das Stück über die Maassen [= Maßen] schwach. Meine Rolle zum Glück klein aber ein Baum – Man hätte sich zu den Salzburger Festspielen weiss Gott etwas besseres einfallen lassen können. – Nun, wir machen uns nicht viel daraus, und verbringen die verhältnismässig sehr kurze Probezeit so angenehm wie möglich. Das kleine Hotel Germania in das ich verwiesen […]
[…] wurde, wimmelt von Festspiel-Acteuren links neben mir Hans Hocker [= Holler], rechts Gusti Wolff, Helmuth Rudolf, [Anm.: Oskar] Werner oben die [Anm.: Irmgard] Seefried, der [Anm.: Attila] Hörbiger, [Anm.: Herbert] Alsen etc. etc. Der Wagen ist hier natürlich ein beneideter Artikel. Diese treue Blechtrompete bewährt sich toi toi nochmal
Manchmal fahre ich allein auf den Gaisberg, hänge mir meine Hängematte an zwei Bäume und lass mich vom Wind in den Schlaf schaukeln.
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